Das Neue / Staffel 02 - Folge 01

Shownotes

Das Lesen an sich ist eine natürlicherweise einsame Angelegenheit. Dennoch haben Bücher die grosse Kraft, nicht nur ihre Leserinnen zu wandeln, sondern – in ganz besonderen Fällen – mit der Zeit sogar die Welt, in der sie entstanden sind. Wodurch das möglich wird? Dadurch, so scheint es, haben Menschen das dringende Bedürfnis, bedeutende Leseerfahrungen mit anderen zu teilen. Ob in Rezensionen, Gesprächen oder über Instagram – erst durch das Öffentlichmachen entwickelt ein guter (oder auch ein schlechter) Text sein eigentliches Potenzial. Jeder passionierte Leserin kennt das: Beim Sprechen über Literatur landet man fix auch mal beim Grundsätzlichen, bei den ganz grossen Fragen, die dann mit Literaturkritik im engen Sinne nicht mehr viel zu tun haben. Gemeinsam laden wir Künstlerinnen aus den künstlerischen Disziplinen – Bildende Kunst, Theater, Film, Musik – ein, mit uns über literarische Neuerscheinungen dieses Frühjahrs zu sprechen und von dort aus die grossen gesellschaftlichen Fragen unserer Gegenwart zu erforschen.

In der ersten Folge von der zweiten Staffel sprechen Tine Milz und Sascha Ehlert mit dem Schriftsteller Senthuran Varatharajah über seinen zweiten Roman «Rot (Hunger)», die Einsamkeit des Körpers, unsere kannibalische Sprache der Liebe, Lyrik als Sprengkraft und die Relevanz von philosophischer Strenge und ästhetischer Form. «Rot (Hunger)» ist eine literarische Sensation der Saison und lässt zwei Geschichten zu einer werden: Die Geschichte eines Jahres, nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages, des 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg, B, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile von ihm isst. «Das ist eine Liebesgeschichte.» Mit diesem Satz beginnt der Roman.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.